Ich bin vom 28. Juli bis 28. September 2015 artiste en résidence im Walfer Kulturschapp (Walferdange ist ein Vorort der Stadt Luxemburg).
Ab 28. September läuft dann dort auch eine Ausstellung von meiner Arbeit.
Ich plane ein spartenübergreifendes Projekt mit zwei Schauspielern.
In Anlehnung an ein Projekt von Eric Fischl aus den 70er oder frühen 80er Jahren, wo er in einem Haus in einer deutschen Ruhrgebiet Stadt, mit 2 Schauspielern emotionale Räume schuf, sie fotografieren liess und dann eine Gemäldeserie daraus entstand. Ich möchte mit meinen beiden Schauspielern ähnlich vorgehen, aber nur die Köpfe in meine Bilder einbauen und auch die Fotos in die Ausstellung einbeziehen.
“Aus dem Schatten Licht"
Projekt-Beschreibung für die:
Résidence d'artiste im Walfer Kulturschapp 2015
Interdisziplinäres Projekt mit Einbeziehung des Raumes
Aus der Helligkeit komme ich in einen dunklen Raum, der einige helle Lichtquellen aufweist. Ich folge ihrer Spur. Mein Lebensweg beginnt sich abzuzeichnen.
In diesem Tun liegt eine Notwendigkeit.
Aus dem Schatten Licht, erzählt den Weg.
Was sehe ich auf meinem Weg.
Eine Serie von grossen Papierbooten sind im Raum aufgehängt.
Sie sind von Weiss bis Schwarz, über viele Grautöne bemalt und mehr oder weniger gut beleuchtet. Vom Eingangsbereich bis zur gegenüberliegenden Wand werden sie immer kleiner.
Die Form dieser Papierboote ist die Mandelform. Laut C.G. Jung, die Form der Veränderung. Oder die Form des Übergangs vom Kreis zur Linie. Das Boot ist seit der griechischen Mythologie das Symbol der Veränderung, oder des Überwechselns aus der Welt des Lichts in die Unterwelt. So wird das Boot der Körper, der uns durch unser Leben bis zum Tot begleitet.
Täglich gehen wir durch unsere Leben und versuchen Irritationen und alles was wir nicht verkraften können aus unserem Blickfeld auszugrenzen.
Bei all dieser Anstrengung des Ausgrenzens wird es schwierig etwas – das Leben, das sich autentisch, persönlich und lebenswert anfühlt – herein zu lassen, oder zu zulassen.
Um dieses Hereinlassen zu symbolisieren bietet sich das Fenster als durchsichtige Trennlinie zwischen draussen und drinnen an.
Der Raum, der Walfer Kulturschapp, mit seinem grossen Fenster an der einen Seite, soll sich durch weitere gemalte Fenster an den anderen Wänden in diese Idee des Hereinlassens einfügen.
Kunst ist eine Störung von dem was ist.
Anstatt Dinge anzusehen, sehen wir oft durch sie hindurch. Durch gemalte Fenster kann man nicht hindurch sehen. Die Konzentration bleibt auf dem Symbol. Eine Begegnung mit dem Andersartigen. Diese Achtsamkeit entspannt und stimuliert gleichzeitig unser Gehirn. Dabei ist es unerheblich, ob wir das Objekt mögen oder nicht. Die Konzentration und nachfolgende Gedanken ziehen uns aus einem rein instrumentalen Seins Modus heraus.
Kreativität in allen Formen ist das leidenschaftliche Bestreben, dass etwas geschehen soll.
Deshalb ist die Begegnung mit den zwei Personen, einer Frau und einem Mann, die stellvertretend für alle Begegnungen mit unseren Mitmenschen stehen eine natürliche Erweiterung auf unserem Weg.
Zwei Schauspieler, Rosalie Maes und Bene Keller begleiten uns mit Text- und Musik-Fragmenten in einer déjà-vu Begehung eines symbolischen Wegs, der aus dem Schatten Licht heisst.
Stichworte zu den Abschnitten
Die Farben, Formen, Proportionen, Kontraste sind die Elemente,die ohne Licht nicht erkennbar sind. Diese geheimnisvolle Materie, die in ihrer praktischen Anwendung so heikel ist, weckt den kreativen Geist. Licht verändert sich ständig. Und mit ihm die Umgebung und ihre Wirkung auf den Menschen. Natürliches Licht ist spontan. Licht als Mittelpunkt der Betrachtung. Lichtpunkt ... Alles entsteht und vergeht in einem (Zeit)- Licht-Raum.
CITATIONS
AVOID GETTING CAUGHT IN DRAMA BY RELEASING THE NEED TO BE RIGHT
PEOPLE WILL DO ANYTHING NO MATTER HOW ABSURD TO AVOID FACING THEIR OWN SOULS
CONCERNE YOURSELF NOT WITH WHAT IS RIGHT OR WHAT IS WRONG BUT WHAT IS IMPORTANT
IDEEN BILDEN TEIL UNSERER IDENTITÄT, SIE FORMEN NICHT WAS WIR SIND
“He liked the fragility of those moments suspended in time. Those memories
whose only function is to leave just a trace in memory.”
Chris Marker
Eva Paulin
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